Produktwissen - ÖAKF Österreichischer Arbeitskreis Kunststofffenster

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PRODUKTWISSEN

Kunststofffenster sind „Alleskönner“: Neben hervorragender Wärme- sowie Schalldämmung und bester Funktionalität bieten sie darüber hinaus für Architekten und Bauherren vielfältigste Gestaltungsmöglichkeiten.

Seit Jahrzehnten halten Kunststofffenster daher die Markführerschaft in Österreich und vielen europäischen Ländern inne. In Österreich sind rund 34 Millionen Kunststofffenster in Verwendung. Die ersten wurden bereits vor 60 Jahren eingebaut.

Diese Führungsposition ergibt sich aus folgenden Faktoren:

WÄRMEDÄMMUNG

Sind Fenster älter als 25 Jahre, gelten diese aus Sicht der Wärmedämmung nicht mehr als zeitgemäß. Hier wurden in den letzten Jahrzehnten enorme technische Fortschritte gemacht.

Ob im Einfamilienhaus oder in Wohnanlagen, es können 25 bis 30% Wärme durch alte Fenster verloren gehen. Durch zusätzlichen Heizbedarf muss dieser Wärmeverlust ausgeglichen werden, um die Raumtemperatur halten zu können.

Eine gute Wärmedämmung schont daher nicht nur die Umwelt, sondern auch das Haushaltsbudget.

Die gängige Maßeinheit für die Wärmedämmung ist nicht die Dämmung selbst, sondern das Gegenteil: der Wärmedurchgangskoeffizient “U-Wert”. Dieser sollte möglichst klein sein. Während Fenster vor 40 bis 50 Jahren einen U-Wert von 2,7 bis 3,0 hatten, bieten moderne hochwertige Fenster einen U-Wert von ca. 0,7. Das bedeutet, dass der Wärmeverlust durch Fenstersanierung um 70% reduziert wird.

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Generell gilt, je größer die Fensterfläche und je größer die Temperaturdifferenz zwischen drinnen und draußen ist,umso mehr Wärme geht verloren. Die Maßzahl für diesen Verlust wird mit dem Wärmedurchgangskoeffizienten U (physikalischen Einheit W/m²K; Watt pro Quadratmeter und Kelvin) beschrieben. Je niedriger der Wärmedurchgangskoeffizient ist, desto besser ist die Wärmedämmung.

Der Wärmedämmwert eines Fensters ergibt sich aus der Fläche, den U-Werten für den Isolierglasaufbau und Rahmen, sowie der Qualität des Glasrandverbunds (der Übergangs von Glas zu Profil; ψ-Wert).

Die Hersteller geben üblicherweise drei U-Werte sowie den ψ-Wert an. Damit diese Angaben international verständlich sind, werden englische Abkürzungen verwendet:

Zusatzeinrichtungen, wie Rollläden oder Fensterläden, verbessern die Wärmedämmung. Mit einem Uw-Wert kleiner als 0,8 sind Kunststofffenster auch für Passivhäuser geeignet.

LÄRMSCHUTZ

Lärm kann nicht nur lästig sein, sondern auch gesundheitsschädlich. An besonders exponierten Orten oder an besonders lauten Verkehrsrouten werden Schallschutzfenster daher auf Antrag gefördert.

Sowohl die Lautstärke wie auch die Schalldämmung werden in Dezibel [dB] angegeben.
Faustregel: Je 10 dB reduzieren die Lärmempfindung auf die Hälfte.

Eine Schalldämmung von:

Ab einem Wert von 30 dB bis 50 dB spricht man von Schallschutzfenstern. Von der ursprünglichen Lautstärke werden nur noch 12% bis 3% wahrgenommen.

Ein Schallschutzfenster mit einer Schalldämmung von 40 dB reduziert beispielsweise lautes Schreien oder Hupen (90 dB) auf die Lautstärke von Vogelgezwitscher (50 dB). In Prozent ausgedrückt: auf 6% (entspricht einer Reduktion um 94%).

EINBRUCHSCHUTZ

Einbrüche sind leider an der Tagesordnung und freche Diebe gelangen oft über die Fenster in ein Objekt. Der schwächste Punkt beim Fenster ist zweifellos das Glas, aber mit wenigen Handgriffen können versierte Diebe auch einen Fensterflügel in Sekundenschnelle nahezu geräuschlos aushebeln.

Mit modernen Sicherheitsfenstern kann man sein Objekt aber gut schützen: In zwei verschiedenen Widerstandsklassen werden diese besonderen Fenster angeboten. Die alte Bezeichnung für Widerstandsklasse war WK, die neue Bezeichnung ist Resistance Class RC.

Bei solchen RC-Fenstern kommt ein spezielles Verbundsicherheitsglas (VSG) zum Einsatz. Dieses besteht aus zwei Einzelgläsern, welche mittels widerstandsfähiger Folie verbunden ist. Vorteil dieses Verbundsicherheitsglases ist, dass bei etwaigem Glasbruch Splitter auf der Folie haften bleiben und Verletzungen durch Glasscherben verhindert werden. Verbundsicherheitsglas wird als “durchwurfhemmend” eingestuft.

Sicherheitsverschlussteile schützen vor allem in den Eckbereichen gegen ein Aushebeln von geschlossenen Fenstern. Das Anbohren von außen sowie das Verschieben von Beschlägen wird bei diesen Fenstern ebenfalls verhindert.

Eingangs- und Terrassentüren sollten noch mehr Widerstand bieten – zumindest RC3 (alte Bezeichnung WK3) nach ÖNORM EN 1627.

Praktische Hinweise zur generellen Verbesserung des Einbruchschutzes bietet der kriminalpolizeiliche Beratungsdienst bzw. die Website des Bundeskriminalamts.

Grafik Angriffspunkte bei Einbrüchen

SPEZIALANFORDERUNGEN

Für Gebiete in denen Lawinenschutz gefordert wird, oder bei Hochwassergefährdung werden Spezialkonstruktionen angeboten. Diese Fenster unterscheiden sich durch extra starkes Glas, verstärkte Stahleinlagen, spezielle Sicherheitsbeschläge und die Montage durch ausgebildete Fenstermonteure. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Fensterhändler.